Glossar
A
Abiotische Faktoren
Physikalische und chemische Einflussfaktoren in Ökosystemen, z.B. die Boden-, Wasser- und Luftverhältnisse
aerob
Unter Luftzufuhr, mit Sauerstoff lebend
Agenda 2000
Beschlüsse zur Entwicklung der EU-Politik bis zum Jahr 2006 mit Reform der Agrar- und Strukturpolitik
Agenda 21
Sammlung von Maßnahmen und Handlungsanweisungen der UNCED-Konferenz 1992 zur Umsetzung der Übereinkommen von Rio de Janeiro (Klimarahmenkonvention und Übereinkommen über die biologische Vielfalt); Vorbild für die Erarbeitung von ? Lokalen Agenden 21
allochthon
Nicht vom jeweiligen Betrachtungsort stammend, nicht bodenständig (z.B. Gesteine in der Geologie, Tier- und Pflanzenarten im Naturschutz oder Gehölzindividuen in der Forstwirtschaft); im Naturschutz oft missverständlich als Synonym für "gebietsfremd" gebraucht
Alpenkonvention
Übereinkommen zum Schutz der Alpen; 1991 anlässlich der zweiten Internationalen Alpenkonferenz in Salzburg von den Alpenstaaten unterschrieben; in Deutschland am 06.03.1995 in Kraft getreten
anaerob
Unter Luftabschluss, ohne Sauerstoff lebend
anthropogen
Durch den Menschen verursacht
Arboretum
Gehölzsammlung, oft(mals) Teil eines Botanischen Gartens
Archäophyt
durch menschlichen Einfluss vor der Entdeckung Amerikas 1492 durch den Einfluss des Menschen bei uns eingewanderte, eingeführte oder eingeschleppte Pflanzenart (z.B. im Zuge des Ackerbaus)
Archäozoon
durch menschlichen Einfluss vor der Entdeckung Amerikas 1492 eingewanderte, eingeführte oder eingeschleppte Tierart (z.B. im Zuge des Ackerbaus)
Art
Gruppe von natürlichen Populationen, die sich untereinander natürlich fortpflanzen und von anderen derartigen Gruppen isoliert sind
Aue
Morphologisch bedingtes Überschwemmungsgebiet eines Wasserlaufs
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
Maßnahmen des Naturschutzes und der Landespflege zum Ausgleich unvermeidbarer Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft
Ausgleichsflächen
Flächen, die im Sinne des §18 des BNatSchG zum Ausgleich von Eingriffen genutzt wurden ( Eingriff in Natur und Landschaft)
Ausschließliche Wirtschaftszone
Mariner Bereich zwischen 12 und 200 Seemeilen
autochthon
vom jeweiligen Betrachtungsort stammend, bodenständig (z.B. Gesteine in der Geologie, Tier- und Pflanzenarten im Naturschutz oder Gehölzindividuen in der Forstwirtschaft); im Naturschutz oft missverständlich als Synonym für "einheimisch" gebraucht; besser: "gebietseigen"
Avifauna
Vogelwelt
B
Bagatellgrenzen
Flächengröße der nach § 30 BNatSchG pauschal geschützten Biotope, unterhalb der die Funktion als Lebensraum für typische Biozönosen dieses Biotoptyps fraglich erscheint
Bannwald
Bezeichnung für Naturwaldreservat in Baden-Württemberg
Bauleitplanung
Vorbereitung ( Flächennutzungsplan) und Festsetzung (Bebauungsplan) der baulichen und sonstigen Nutzung der Grundstücke nach Maßgabe des Baugesetzbuches (BauGB)
Bebauungsplan
Instrument der Gesamträumlichen Planung für einen Teil des Gemeindegebietes
Berner Konvention
Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (1979)
Biodiversität
Biodiversitäts- Konvention
völkerrechtliches internationales Übereinkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt, unterzeichnet auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro (1992) "Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED)"
Bioindikator
Biologische Vielfalt
Oberbegriff für die Vielfalt der Ökosysteme, der Lebensgemeinschaften, der Arten und der genetischen Vielfalt innerhalb einer Art
Biosphärenreservat
Internationales Gebietsprädikat im Rahmen des MAB-Programms der UNESCO ; davon unabhängige nationale Schutzgebietskategorie gem. § 25 BNatSchG
Biotische Faktoren
Von Lebewesen ausgehende Einflussgrößen im Ökosystem
Biotop
Räumlich abgegrenzter Lebensraum einer bestimmten Lebensgemeinschaft (Biozönose)
Biotopkartierung
Standardisierte Erfassung von Lebensräumen sowie deren biotischen Inventars innerhalb eines bestimmten Raumes; flächendeckend-repräsentativ: exemplarische Kartierungen repräsentativer, typischer Biotope eines jeden Biotoptyps; selektiv: Kartierung ausgewählter, schutzwürdiger, seltener oder gefährdeter Biotope
Biotoplenkende Maßnahmen
Landschaftspflegerische Maßnahmen zur gezielten Erhaltung oder Wiederherstellung bestimmter Biotoptypen
Biotopverbund
Räumlicher Kontakt zwischen Lebensräumen, welcher eine funktionale Vernetzung von Populationen ermöglicht
Biozönose
Lebensgemeinschaft; Vergesellschaftung von pflanzlichen und tierischen Lebewesen, die sich infolge ähnlicher Umweltansprüche und einseitiger oder gegenseitiger Abhängigkeit in dem betr. Lebensraum ( Biotop) halten können und ein Verknüpfungsgefüge bilden
Birdlife International
Nachfolgeorganisation des International Council for Bird Preservation (Internationaler Rat für Vogelschutz) (ICBP/IRV)
Bonner Konvention
Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten (1979), mit mehreren Regionalabkommen für dessen Umsetzung
Braunseggenried
Das Braunseggenried ist eine von kalkfreiem Wasser durchsickerte Nieder- bis Zwischenmoorgesellschaft auf saurem, kalkarmem und oft torfigem Boden. Es zeichnet sich durch einen dichten, rasigen Bestand mit kleinwüchsigen Sauergräsern aus.
Brennen
Wiesen- und Rasengesellschaften auf ehemaligen Kies- und Sandbänken, die bei früheren Hochwasserereignissen aufgeschüttet wurden und keinen oder nur mäßigen Grundwasserzugang haben. Solche Trockenlebensräume sind ein wichtiger Teil natürlicher Auen, können aber durch die Flussnähe erhöhte Luftfeuchtigkeit aufweisen
Bulten
Aus der Oberfläche von Mooren herausragende Kuppen, die aus horstig wachsenden Gräsern, Moosen, Zwergsträuchern oder totem Pflanzenmaterial bestehen. Das dadurch entstehende Relief bietet vielfältige Unterschiede im Kleinklima und im Aufbau des Lebensraums und ist daher für viele Tierarten von besonderer Bedeutung.
C
Clearing-House Mechanismus
Instrumentarium zur Verbreitung von Information und "Know-how" zur Umsetzung des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt ( Biodiversitätskonvention)